Flur oder Gang

Wenn man mal nicht auf dem Zimmer sich trifft, wo kann man denn dann gut reden? Ich finde, da eignet sich der Flur ganz gut.

pp: Pausenhof

Ich schloss die Eingangstür hinter mir. Endlich war ich im Haus der Tagesschüler. Da um diese Uhrzeit alle schliefen war der Gang und die Eingangshalle dunkel. Ich tastete mich durch das Dunkel bis ich eine Wand fand. Hier musste irgendwo ein Lichtschalter sein. Ich fuhr mit meiner Hand an der Wand entlang, fand aber nur eine verschlossene Tür. Naja, war nicht so schlimm, ich war schließlich ein Magier. Ich murmelte einen Zauberspruch und eine kleine blaue Flamme erschien auf meiner Hand die den ganzen Raum beleuchtete. Ich sah mir die vielen Türen und Gänge an. Ich hätte mir einen Plan des Hauses ansehen sollen. Da ich müde war fielen mir im stehen auch fast die Augen zu. Ich blinzelte heftig und rieb mir mit meiner zweiten Hand die Augen. Ich murmelte einen zweiten Zauberspruch, einen der einen wach werden ließ. Ich ging ein paar Schritte nach vorne und schwenkte meine Hand mit der Flamme nach rechts und nach links um besser sehen zu können. Als ich angekommen war hatte ich mich gar nicht umgesehen. Ich wusste dass es einen Aufenthaltsraum gab. Jetzt war da bestimmt keiner. Ich ging auch nicht nachsehen, ich musste jetzt endlich mein Zimmer finden. Zielstrebig lief ich nach vorne, als ich hinter mir die Tür ins Schloss fallen hörte.

pp: Pausenhof

Es dauerte eine Weile, bis ich dann das Haus gefunden hatte. Ich war nur froh, dass es nun nicht mehr lange dauern würde, bis ich mein Zimmer erreicht hätte. Ich betrat nun das Haus und machte mir nicht erst groß die Mühe, die Tür lautlos zu schließen. Sie würde sicherlich von alleine zu gehen. Ich sollte Recht behalten. Es war alles Dunkel, bis auf ein Licht am ende des Ganges. Ich ging gemächlich darauf zu und stellte dann leicht verwundert Fest, dass es von einer Person kam. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Langsam und ohne ein Geräusch zu machen, ging ich weiter darauf zu. Ich war noch ungefähr 10 Schritte von der Person entfernt, als ich feststellte, dass es ein Junge war. Abrupt blieb ich stehen und ging in Lauerstellung. Ich traute Jungs nicht und schon gar nicht, wenn ich diese nicht kannte. Meine Sinne schärften sich und die aufkommende Müdigkeit schien wie weggeblasen. Mal gucken, was nun passieren würde.

Ich starrte das Mädchen an dass auf mich zu kam. Ich rollte genervt mit den Augen. Wer war das nun schon wieder? Das war das Haus der Tagesschüler, die schliefen Nachts doch normalerweise alle. Ich musterte sie von oben bis unten. Es war immer wieder deprimierend zu sehen wenn Mädchen fast so groß waren wie ich. Und dann diese blauen Haare. Was hatte ich verpasst, dass plötzlich alle bunte Haare hatte? Mein Mitbewohner grün, sie blau, Kiara hatte lila... Wenn das ein neuer Trend war würde ich ganz sicher nicht mitmachen. Aber wer war sie eigentlich? War sie die eine mit dem Werwolf? Nein, die hier war irgendwie anderst. War sie etwa die fliegende Katze? Könnte sein, die hatte sich immerhin in einen Menschen verwandeln. Ich lehnte mich an die Wand und verschränkte die Arme, die Handfläche mit der Flamme nach oben zeigend. Ich hatte keine Lust mit ihr zu reden und tat so als ob sie mir egal wäre. Ich sah weg und hoffte dass sie einfach weitergehen und mich in Ruhe lassen würde.

War das sein ernst? Wollte er da wirklich stehen bleiben? Was erhoffte er sich davon. Aber immerhin kam er mir nicht zu nahe. Ich überlegte, was ich nun machen sollte. Eins wusste ich. Ihm den Rücken zu kehren, das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich knurrte einmal kurz auf. Hätte er nicht einfach weiter gehen können?  Was mache ich denn nun? Wie sollte ich so an ihm vorbei kommen? Ich wollte doch einfach nur ins Bett. Man o man. Das kann ja heiter werden. Ich konnte nur hoffen, dass nicht alle so waren wir er. Mir blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich sprach ihn an, oder ich verwandelte mich in eine Katze. Aber das zweite würde zu viel Energie verbrauchen und die brauchte ich noch bis zum Zimmer. Also blieb mir nur das erste. "Willst du die ganze Zeit da stehen bleiben?" fragte ich genervt und funkelte ihn dabei mit einem kalten Blick an. Mal gucken, was nun kommen würde.

Die kleine Knurrte kurz. Herrje, was war denn mit der los? Und warum ging sie nicht vorbei? Der Gang war breit genug dass sie an mir vorbei laufen konnte. Dann fragte sie mich ob ich hier stehen bleiben wollte. Jetzt musste ich ihr wohl eine Antwort geben. Dabei hatte ich genau das vermeiden wollen. Ich drehte meinen Kopf und sah sie gelangweilt an. Glaubte sie dieser "böse" Blick schüchterte mich ein? "Was dagegen?" , fragte ich genervt. "Der Gang ist schließlich für alle da. Ich kann hier machen was ich will. Und wenn du schon so schön fragst, ja, ich werde hier stehen bleiben!" Ich fixierte sie für einen kurzen Augenblick, dann machte ich eine Wischbewegung mit meiner Hand, die Flamme erlosch und es wurde wieder dunkel. Zufrieden grinste ich. So musste ich sie nicht mehr sehen. "Siehst du", sagte ich mit einem Grinsen welches sie zum Glück nicht sehen konnte, "aus dem Augen, aus dem Sinn. Jetzt besser Prinzessin?"

Leicht verwirrt schüttelte  ich den Kopf. Was sollte das jetzt? Naja, mir sollte es egal sein, ob hier licht war oder nicht. Immerhin war ich eine Nekoyokai. Ich konnte also noch alles genau sehen. Meine Augen waren dazu gemacht, im Dunkeln sehen zu können. Und wieso nannte der mich Prinzessin? "Nein, nichts ist besser. Ich werde dir garantiert nicht meinen Rücken zu wenden." fauchte ich ihn nun böse an. "Was ist dein Problem, warum kannst du nicht einfach weiter gehen?" Na, ob wir uns noch verstehen würde, das wage ich zu bezweifeln. Ich habe keine Lust die Nacht auf dem Flur zu verbringen. Das würde ich aber müssen, wenn ich mich nun in eine Katze verwandeln würde. Dann würde ich die Tür nämlich nicht mehr öffnen können. Das Haus abfackeln wollte ich auch nicht, was allerdings bei meinen brennenden Pfoten passieren könnte.

Ich verlagerte mein Gewicht. Was hatte die Kleine für ein Problem? Und was war das mit dem Rücken zuwenden? Die Kleine traute mir wohl nicht. Ich musste schmunzeln. Aber warum ging sie nicht einfach weiter? Aber irgendeiner musste ja schließlich mal anfangen, sonst standen wir morgen noch hier. "Wenn es dich so stört....werde ich nun gehen." Ich lief ein paar Schritte rückwärts. "Siehst du, ich gehe." Sah sie natürlich nicht, es war dunkel. "Ich werde jetzt gehen, und dann, können wir alles hier vergessen, hm?" Ich ging noch etwas weiter zurück. Dann drehte ich mich zufrieden um und lief mit großen Schritten in Richtung Treppe. Als ich meinen Fuß auf die erste Treppenstufe setzte blieb ich noch einmal stehen und rief zurück: "Jetzt hast du den ganzen Gang für dich Kleine!" Vielleicht würde sie dass noch mehr verärgern, vielleicht auch nicht, war schlussendlich auch egal.

Mit Erleichterung konnte ich sehen, dass er wirklich ging. Ich Atmete dann aus. "Eine Katze vergisst nichts so schnell. Das solltest du dir merken. Außerdem brauchst du mir nicht erst sagen, dass du gehst, immerhin kann ich dich ganz genau sehen." fauchte ich ihn an. Was war sein Problem? Als er dann bei der Treppe stehen blieb, setzte ich mich langsam in Bewegung. Dann rief er mir noch etwas zu. "Es geht mir nicht darum, dass ich den Gang für mich habe. Ich will einfach keine männlichen Wesen in meinem Rücken habe." warum sagte ich ihm das überhaupt? Nun knurrte ich. Der Typ regte mich gerade auf. Zum glück hatte ich in Menschengestalt keine Krallen. Sonst würde ich ihn wohl als Kratzbaum benutzen. Auf sicherer Entfernung blieb ich dann stehen. Ich wollte ihm nicht zu nahe kommen. Seit dem das damals passiert ist, vertraute ich niemandem mehr, der auch nur nach einem Jungen aussah.

Was faselte die die ganze Zeit von Katze, und warum fauchte sie mich die ganze Zeit an? Verstehe, sie war also diese fliegende Katze. Und sie hatte ganz offensichtlich etwas gegen Männer. "Du brauchst nicht zu fauchen, du bist gerade kein Kätzchen!" ,rief ich zurück. Merkwürdigerweise machte es mir unheimlichen Spaß das Mädchen so aufzuregen. "Miezekätzchen ist klein und schwach, kann nichts machen außer zu fauchen!", rief ich ihr zu. Das würde sie bestimmt komplett auf die Palme bringen. "Wollen ja mal sehen was das Kätzchen jetzt macht!",sagte ich zu mir auf Isländisch, dass würde sie bestimmt nicht verstehen. Ich verschränkte meine Arme und setzte mich auf die Treppe. "Komm doch her wenn du dich traust!" Ich klopfte auf den Boden vor mir. "Miez-miez-miez. Komm her und lass dich streicheln!" Grinsend wartete ich auf ihre Reaktion.

Ich verengte meine Augen zu schlitzen. War das sein ernst? Er, ein schwacher Mensch fordert eine Nekoyokai heraus? "Entweder bist du Lebensmüde oder du denkst nicht nach, bevor du deinen Mund auf machst." Wenn ich mich verwandeln würde, dann wäre ich wesentlich größer als er. Der würde sich noch wundern. Wieder 10 Schritte vor ihm blieb ich stehen. Ich würde garantiert nicht näher als nötig an ihn ran gehen. Da er auf der Treppe saß, musste ich zu ihm runter gucken. Ich ging nicht auf seine einzelnen Sätze ein. "Du solltest ins Bett gehen, bevor du noch auf dem Gang ein schläfst." sagte ich ruhig. Ich würde ihm jetzt garantiert nicht die Genugtuung geben und mich aufregen. "Männer sind doch echt alle gleich." seufzte ich vor mich hin und eher zu mir selber.  

Ich konnte zwar nichts sehen, wusste aber trotzdem dass sie näher gekommen war. "Ich bin nicht lebensmüde", meinte ich auf Isländisch, "warum fragst du? Ich habe keine Angst vor jemanden der sich in eine kleine, fliegende Katze verwandeln kann." Ich lehnte mich zurück. Es sah nicht so aus als ob sie isländisch verstehen würde. Vielleicht würde sie dass noch mehr aufregen. Grinsend und weiter auf isländisch fuhr ich fort: "Ich werde nicht auf dem Gang einschlafen, ich habe einen Zauber benutzt. Zaubern, kannst du das? Schonmal gehört? Du solltest lieber aufpassen dass du nicht einschläfst..." Die Kleine war ziemlich hartnäckig, sie stand immer noch da. "Da du im Haus der Tagesschüler bist gehe ich jetzt einfach mal davon aus du bist ein Tagesschüler. Musst wohl ein Gestaltwandler sein. Aber was rede ich denn da? Du kannst mich sowieso nicht verstehen. Ich könnte alles sagen was ich wollte."  Ich sah in die Richtung in der ich sie vermutete und fragte auf Deutsch: "Oder kannst du mich jetzt verstehen? Nein, immer noch nicht?"

Ich fauchte. Das war ja wohl die Höhe. Was hatte ich ihm denn getan? Ich ging in die Hocke und überlegte. Wenn der nicht in sein Zimmer gehen würde, dann würde ich wohl auch nicht in meins kommen. Musste ich mich letztendlich doch verwandeln? "Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du auf japanisch mit mir reden würdest. Dann hätte ich auch die Freundlichkeit und würde dir Antworten." Ich musste wohl höflicher werden, auch wenn so jemand wie er das nicht verdient hatte. "Ihr Männer seid doch eh alle gleich." schimpfte ich nun. Warum musste ich auch ausgerechnet noch einem Mann begegnen, bevor ich bei meinem Zimmer ankam. Die Götter meinen es wohl wirklich nicht gut mit mir. Was habe ich denn verbrochen, dass die mich so hassen?

Ich verkniff mir ein Lachen. Sie konnte also nur japanisch. Und warum war sie plötzlich so nett zu mir? "Verzeiht mir, Mylady. Ich wollte nur sehen ob Sie meiner Muttersprache mächtig sind." Ich rückte meinen Zylinder zurecht und setzte mich aufrecht hin. Meine Hände legte ich ineinandergefaltet auf mein rechtes Knie. "Und uns männliche Wesen so zu beleidigen finde ich sehr intolerant von Ihnen." Ich entzündete wieder ein magisches Feuer und setzte es vor mir auf den Boden, dann faltete ich wieder meine Hände und legte sie auf mein Knie. "Wäre es ihnen genehm sich zu mir zu begeben um eine ordentliche Unterhaltung auf Augenhöhe zu führen, Mylady?" Ich sah sie an. "Hätten Sie die Güte mir zu sagen welcher magischen Rasse Sie angehören?" Ich musste zugeben, diese Höflichkeitssache fing langsam an mir Spaß zu machen. "Oder gehe ich recht in der Annahme dass Sie ein Gestaltwandler sind der sich auf Katzen spezialisiert hat?"

Was war denn nun? Ok, mit einander reden konnten wir schon mal. "Das ich Männer nicht leiden kann hat seine Gründe. Wenn ihr mir versprecht, dass ihr mich nicht berührt, dann werde ich versuchen euch zu vertrauen, was mir allerdings nicht so leicht fällt. Außer japanisch spreche ich noch englisch." Nun wurde es wieder heller. "Ich bin eine Nekoyokai oder auch Werkatze genannt. Das ist etwas anderes als ein Gestaltwandler. Was seid ihr denn?" Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. So viel hatte ich bis jetzt noch nie mit einem Jungen geredet. Bis jetzt hatte man mir aber auch keinen Grund gegeben. Die meisten fürchteten sich vor meiner großen Katzenform. Das machte mir aber auch nichts aus.  

Ich wusste nicht warum, aber ich musste lächeln. "Ich werde euch versprechen euch nicht anzufassen." Ich hob meine Hände nach oben und verschränkte sie dann hinter dem Rücken. "Von Nekoyokai habe ich bisher noch nichts gehört. Stammt diese Rasse aus Japan? Ich bin ein Zauberer oder Magier, was Euch besser gefälllt." Nekoyokai kam mir in der Tat unbekant vor. Von Werkatzen hatte ich allerdings schon etwas gehört. Ich konnte ihr ansehen dass sie etwas verunsichert war. das brauchte sie nicht. Hatte sie von ihrer schlechten Erfahrung her Angst mit Jungen zu reden? "Ihr braucht keine Angst haben mit mir zu reden Mylady. Ich werde nicht beißen." Ich legte den Kopf leicht schief und lächelte. "Dürfte ich Ihren Namen erfahren, werte Nekoyokai?" Dass sie nicht verunsichert war fing ich an. "Mein Name ist Kijan Anderson. Ich stamme aus Island."

Ich erhob mich und ging dann langsam auf ihn zu und setzte mich zu ihm, da ich an seiner Aura sehen konnte, dass er mich nicht anlog. "Ja, diese Rasse stammt aus Japan. Ein Magier also." flüsterte ich den letzten Satz. "Ich habe keine Angst vor euch, weil ihr mich beißen könntet. Es gibt wesentlich schlimmere Sachen, die ein Mann mit einem Mädchen machen kann." antwortete ich auf die eine Äußerung. Ich lächelte schüchtern zurück. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich fühlte mich im Moment nicht sehr wohl, aber ich versuchte das zu verbergen. "Mein Name ist Kiyoshi Hideko und ich wurde in Tokio geboren." Ich konnte nur hoffen, dass man mir meine Unsicherheit nicht anmerkte. 

Sie setzte sich neben mich. Traute sie mir also doch? Das war heute schon das zweite Mal dass ich mit einem Mädchen redete. Mein perönlicher Rekord. Sie sagte sie habe keine Angst vor uns und dass es schlimmere Sachen gab die ein Mann mit einer Frau machen konnte. Ich zog eine Augenbraue hoch. Sie traute mir wirklich zu dass ich sie entführen und vergewaltigen würde? Das war heftig. Okay, sie kannte mich nicht, aber so...oder ich ging wieder von dem schlimmsten aus. Sie musste trotzdem wirklich sehr schlimme Erfahrungen mit Jungen gemacht haben. Sie lächelte mich schüchtern an. Hoffentlich fühlte sie sich nicht unwohl wegen mir, das wäre sehr unangenehm. "Ist Tokio schön? Ich wahr bisher noch nie dort. Hab gehört das soll sehr überfüllt und voll sein..." Ich stützte meine Arme auf die Knie und sah in den Gang. "Soll ich immernoch gehen oder darf ich bleiben?"

Mal überlegen. "Ich weiß nicht, wie ich sagen soll. Es ist hektisch und deswegen fällt einem das gar nicht auf, dass es voll ist." Als er seine Arme nach vorne nahm musste ich unweigerlich zusammen zucken. Innerlich verfluchte ich meinen Vater und meinen Bruder. Ein Knurren bei dem Gedanken daran konnte ich leider auch nicht unterdrücken. "Von mir aus könnt ihr bleiben. Aber wir sollten so langsam mal ins Bett gehen, oder meint ihr nicht auch?" fragte ich und konnte ein Gähnen gerade noch unterdrücken. Ich streckte mich einmal, weil mir so langsam die Glieder einschliefen. Zum glück hatte ich ein Kleid an, welches mir bis zu den Knien ging. so konnte man meinen Bauch nicht sehen. "Wie alt seid ihr denn, wenn die Frage gestattet ist?" wollte ich nun noch wissen.   

Bei ihrem Knurren war ich kurz etwas verunsichert und spannte mich an, doch als sie gähnte und sich streckte entspannte ich mich wieder. Bei ihrem Gähnen musste ich unwillkürlich auch Gähnen. Mein Zauber schien nachzulassen. "Ich bin 18", beantwortete ich ihre Frage, "...Und Ihr?", Ich wusste nicht ob das gut oder schlecht war dass ich 18 wusste ich nicht. Ich hoffte dass sie nicht allzu jünger war als ich, sie könnte vielleicht Angst vor mir haben. "Ja, lass uns ins Bett gehen. Die Mädchenschlafzimmer sind im 2.Stock, oder?" Hoffentlich klang ich jetzt nicht so als wollte ich sie ausspionieren. "Tut mir leid, also...die Jungsschlafzimmer sind im ersten Stock, dann sind die Mädchenschlafzimmer vielleicht im zweiten..." Ich stand langsam auf und trat etwas von ihr weg. Ich wollte sie nicht verunsichern. Zögerlich streckte ich ihr meine Hand entgegen.

16 also. Gut, dass war nicht so schlimm. Von meiner Seite war es jedenfall in Ordnung. Ich war erfreut als sie meine angebotene Hand nahm, jedoch enttäuscht als sie zurückzuckte. Ich wollt ihr wirklich nichts böses. Dann nahm sie jedoch meine Hand entgültig und ich zog sie hoch. Sie lächelte mich an, ich lächelte zurück. "Ja, die Mädchenzimmer sind im zweiten Stock. Soll ich dir zeigen wo sie sind?" Meine Frage war gewagt, vielleicht wollte sie gar nicht mit mir mitkommen. "Du musst natürlich nicht mit, also, wir kommen unterwegs an den Jungszimmern vorbei, ich kann dort ja dann bleiben, ich meine...naja..." Ich schaffte es immer noch nicht richtig mit einem Mädchen zu reden. Aber wenn das hier an dieser Schule so weiter ging hatte ich bald mit sehr vielen Mädchen geredet. Bei diesem Gedanken wurde ich rot. Herrje war das peinlich. Ich sah auf die Seite. "Also, wenn du willst..."

Nun war ich es, die den Kopf leicht schief legte. Dabei sah ich ihn fragend an. "Es wäre sehr nett, wenn du mir zeigen könntest, wo ich hin muss." Als ich sah dass er rot wurde, musste ich mir ein Kichern verkneifen. Wir standen noch einen Augenblick so da. Dann fiel mir auf, dass er noch immer meine Handfest hielt. Nun war ich es die rot wurde. Ich konnte nur hoffen, dass er es nicht sah. Ich traute mich diesmal nicht, meine Hand weg zu ziehen, da ich nicht wollte, dass er nochmal so enttäuscht schaute. Auch seine Aura konnte man ansehen, dass er enttäuscht gewesen war. "Wisst ihr..." fing ich an und wollte meine verhalten erklären, wusste dann aber nicht, wie ich es machen sollte. "Ich habe meine Hand beim ersten mal weggezogen gehabt, weil mich das an etwas sehr schlimmes erinnert hat." während ich dies sagte schaute ich traurig zum Boden. Ich konnte nur hoffen, dass ich dabei nicht zu verletzt klang. 

"Natürlich zeige ich dir wo du hin musst." Ich sah wie so rot wurde, da ich immernoch ihre Hand hielt. "Oh je, das ist mir jetzt aber peinlich...", ich wurde erneut leicht rot und kratzte mich mit meiner anderen Hand verlegen am Kopf. Erst dann fiel mir auf dass ich nur meinen Zylinder und meine Boxershorts anhatte. Jetzt hatte ich heute zwei Mädchen getroffen, und beide in Unterwäsche. Das fing ja gut an. "Ist dir das...unangenehm...?", fragte ich, unser Hände halten betreffend. Ich traute mich nicht die Hand weg zu ziehen, ich genoss es sogar. Sie erklärte mir warum sie die Hand weggezogen hatte. Es klang schlimm. "Das...tut mir leid..." Sie sah zu Boden. Ich wusste nicht genau wie ich reagieren sollte, also hob ich mein magisches Licht vom Bodem auf. "Komm lass uns gehen." Ich führte sie vorsichtig zur Treppe hinauf.

tbc: Gang 1.Stock

Ich horchte in mich hinein, als ich auf unsere Hände sah. Es war das erste mal, wo mir eine Berührung eines jungen nicht unangenehm war. Eher im Gegenteil. Es fühlte sich angenehm an. Schüchtern schüttelte ich den Kopf. "Es ist mir nicht unangenehm." flüsterte ich schüchtern, in der Hoffnung, dass er mich trotzdem verstand. Er war mitfühlend. Waren dann mein Vater und mein Bruder ausnahmen? Waren gar nicht alles so schlimm? Tat ich ihnen einfach nur unrecht? "Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. Du warst ja nicht Derjenige, der mir das angetan hat. Und du hast die, die mir das angetan haben auch nicht dazu angestiftet, dass sie es tun." sagte ich so ruhig es nur ging. Ich wollte ihn nicht anmeckern, denn er konnte ja nichts dafür, dass ich als Versuchsobjekt herhalten musste.


tbc: Gang 1.Stock