Gang 1.Stock

Der Gang der zu den Jungsschlafräumen führt. Außerdem grenzt an ihm die Treppe zu den Mädchenschlafräumen.

pp Flur oder Gang

Immernoch Händchenhaltend mit Kiyoshi lief ich die letzten Treppenstufen hinauf. Oben angekommen blieb ich stehen. Ich streckte meine anderen Hand aus und ließ die Flamme den Gang langfliegen. "Also, das hier sind die Jungsschlafräume."
Ich ließ die Flamme vor einem Zimmer anhalten. "Das dort ist Zimmer 27, das ist meins...und Nemos...Ich...habe einen Mitbewohner..." Was ich von meinem Mitbewohner hielt verschwieg ich lieber. Aber mit ihr zu meinem Zimmer zu gehen traute ich micht nicht, sonst hatte sie vielleicht Angst. Ich ließ die Flamme zurückkommen. "Dort führt eine Treppe nach oben zu den Mädchenschlafzimmern. Ich kann noch mit hoch kommen wenn du willst." Die Wahrheit war, ich wollte sie noch nicht verlassen, ich fing an ihre Gesellschaft immer mehr zu genießen. Ich wartete auf dass was sie sagen würde, ich fand es einfach schön einfach neben ihr zu stehen.

pp: Flur oder Gang

So langsam gewöhne ich mich an das Gefühl. Es gefällt mir auch immer mehr. Hm, was antworte ich ihm denn? "Ich habe nichts dagegen, wenn du mich begleitest. Aber vielleicht solltest du dir vorher noch etwas überziehen. Ich kann mir vorstellen, dass d... ähhh euch kalt sein muss." Na ganz große klasse. Jetzt fange ich auch schon an zu stottern. Kiyo, das hast du ja gut hinbekommen. Ich wollte mich noch ein bisschen mit ihm unterhalten. Meine Müdigkeit war weg und außerdem fing es an, dass ich mich bei ihm sicher fühlte. Ob das normal war, nach so einem Trauma, was mir geschehen ist? Ich konnte es mir einfach nicht erklären. Auf einmal blitze eine Erinnerung in mir hoch, die ich gehofft hatte, dass sie nie wieder kommen würde. Ich krampfte meine Hände zusammen und vergaß dabei, dass eine ja noch in der von Kijan lag. 

Ich lächelte zufrieden, als sie sagte dass es nicht schlimm war wenn ich sie begleitete. Nach dem zweiten Satz sah ich an mir herunter. Ja, so langsam wurde es kalt, so ganz in Unterwäsche, ich sollte mir wirklich etwas überziehen. Ich fand es irgendwie süß als sie anfing zu stottern. Ich wollte sie gerade fragen ob sie mit ins Zimmer kommen würde damit ich mir etwas anziehen konnte, als ihr Händedruch stärker wurde. "Was...?" Sie verkrampfte sich richtig. "Hey, ganz ruhig, es ist alles okay...." Hoffte ich zumindest, solangsam fing es an weh zu tun. Ich hatte keine Ahnung wie ich reagieren oder was ich sagen sollte, also legte ich vorsichtig meine Hand auf ihre Schulter und versuchte es mit: "Es ist alles in Ordnung." Ihr Händedruck wurde immernoch nicht weniger. Gut, was jetzt? "Ganz ruhig. Hier bin nur ich, Kijan..."

Ich ging in die Knie und musste keuchend Luft holen. Was sollte das denn? Dann hörte ich eine Stimme, die leicht entfernt klang. Als mich jemand berührte, zuckte ich unwillkürlich zusammen. Ich schloss die Augen und hoffte, dass sie die Erinnerung schnell wieder verschwinden würde. So langsam ebbte sie auch wieder ab. Dann konnte ich auch hören was er sagte. "Kijan..." flüsterte ich. Stimmte ja, ich war gerade in einem Gespräch. Ich richtete mich wieder auf, als ich merkte, dass ich meine Hände verkrampft hatte. Ich ließ sie wieder Locker. "Tut mir leid... das wollte ich nicht." Stotterte ich und da mir das nun leicht peinlich war, wurde ich rot und senkte den Blick. Ich möchte gar nicht wissen, was er jetzt von mir denken musste. Ganz toll Kiyo, vergraul mal deine neuen Bekanntschaften. Ich wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Hoffentlich war er mir nicht allzu sehr böse. 

Sie sank zu Boden. Ohje, was jetzt? Hatte sie einen Schwächeanfall? Wurde sie Ohnmächtig? Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich ging in die Knie. "Hey, hey, was ist los?",fragte ich vorsichtig und legte meine Hand auf ihre Schulter. Sie zuckte zusammen, ich zog meine Hand zurück. Dann flüsterte sie leise meinen Namen. "Ist alles wieder in Ordnung?",fragte ich zögernd. Sie stant auf, ich ebenfalls. Sie lockerte ihre Hände und entschuldigte sich. "Ist nicht schlimm, es ist alles in Ordnung", sagte ich beschwichtigend. Sie sah zu Boden. "Es ist alles in Ordnung, du brauchst dich nicht zu schämen. Komm, ich gehe mir schnell etwas überziehen und dann zeige ich dir dein Zimmer, einverstanden?" Ich nahm wieder ihre Hand und lächelte.

Ich atmete noch einmal aus. Dann sah ich ihn schüchtern und rot um die Nase an. "Tut mir leid. Ich kann den plötzlichen Erinnerungen an fast vergessene Dinge nicht standhalten." Ich war froh, dass er mir nicht böse war. "Es ist mir aber peinlich, weil das noch nie geschehen ist." flüsterte ich schon fast. Beinahe so, als ob das eine Warnung sein sollte. Das konnte ich mir aber nicht vorstellen. Auch seine Aura war ehrlich. "Einverstanden. Lass uns gehen." antwortete ich. Dann nahm er wieder meine Hand und wieder wurde ich rot. Es war aber dennoch nicht unangenehm und ich musste lächeln. Das fing ja gut an. Kaum in der Schule angekommen und gleich Anschluss finden. Ich konnte nur hoffen, dass ich noch mehr Freunde finden würde.    

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", beruhigte ich sie. "Und es brauch dir nicht peinlich zu sein dass das noch nie passiert ist. Mein Vater hat immer gesagt: Es gibt immer ein erstes Mal." Ich lächelte. Sie nahm wieder meine Hand und wurde rot. Auch ich errötete leicht. Na toll, wenn das so weiter ging waren wir bald rund um die Uhr so rot wie Tomaten. Aber ich freute mich dass sie mit mir kommen wollte. "Gut, hierlang." Ich lief mit Kiyoshi an der Hand durch den Gang und ließ die Flamme immer einige Meter vor uns fliegen. Vor Nemo's und meinem Zimmer blieb ich stehen. Ich zog meinen Hut aus und wühlte darin nach dem Zimmerschlüssel. Ich fand ihn auch schnell und öffnete die Tür. "Na dann", sagte ich unsicher, "Komm mal rein. Und sei bitte leise, mein Mitbewohner schläft schon." Eigentlich war es mir egal ob wir ihn weckten, ich hatte nur keine Lust auf einen kleinen quengelnden Jungen der uns störte. Um ihr zu zeigen dass ich auch wirklich nichts böses von ihr wollte betrat ich das Zimmer zuerst.

tbc: Zimmer von Nemo und Kijan

Ich war froh, dass er so ein Verständnis für mich hatte. Ich fing an ihn zu mögen. Mal gucken, was sich darauf noch entwickeln würde. Ich folgte ihm auf leisen Sohlen. Wenn er meiner Hand nicht halten würde, dann könnte er mich nicht mal bemerken. Vor einem Zimmer blieben wir dann stehen. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, folgte ich ihm soweit, dass ich direkt hinter der Tür stehen bleiben konnte. "Ist gut. Zum glück, bin ich so leise wie eine Katze." flüsterte ich und musste hoffen, dass er mich verstehen würde.

tbc: Zimmer von Nemo und Kijan